Samstag, 26. Dezember 2015

zu ende

wenn man laub
so deutlich rascheln hört
denke ich, dass
sprache etwas schönes ist

voll zuversicht
feile ich an worten
in hellem licht
bastle ich an sätzen

ach hätte ich doch
früher gelernt
dass es im leben
ein zu spät gibt

mit dir zusammen
könnte ich
mein gedicht
zu ende bringen

Jorge D.R.

Dienstag, 1. Dezember 2015

wie damals

mischst mir
tränenperlen
in die träume

dein helles lachen
klingt wie damals

Jorge D.R.

Montag, 19. Oktober 2015

für immer

manchmal ist die hoffnung
eine fatamorgana
in der gefühle groß werden
und in ungeschützten worten
verloren gehen
für immer

Jorge D.R.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Spiegelbild

Als sich der Morgen
gegen die Nacht lehnte,
hatte das Suchen ein Ende.
Im Spiegelbild
eines Tautropfens
entdeckte ich dein Lächeln.

Jorge D.R.

Dienstag, 2. Juni 2015

aus der tiefe

schwarze löcher zählen
mit neuen worten füllen
die hell machen

im wissen was geschah
die bruchstücke sammeln
mich neu buchstabieren

neben den weg stellen
noch einmal prüfen
wohin er führt

mit der zeit im rücken
schritt für schritt dem morgen
ein leuchten schenken

getragen von deinem mut
geborgen in deinem lächeln
leben neu versuchen

Jorge D.R.

Samstag, 16. Mai 2015

Regenkleid

In diesen Tagen
da das Licht spärlich ist
und die Zeit sich so
schmerzhaft zusammenzieht
beginnen Worte neu zu fließen
bilden ein Regenkleid
aus tausend Tropfen
umhüllen schützend
den verletzten Sommer
eine zärtliche Sonne
breitet ihre Schwingen
über Kaskaden plätschert Leben
und ganz langsam spüre ich
wie das Lachen wieder zu mir kommt

Jorge D.R.

Freitag, 1. Mai 2015



Das Auf und Ab in der Zeit.
Die Dualität des Lebens.
Das ist meine Erfahrung.

Die starken Momente
bleiben für immer.
Auch das weiß ich.

Jorge D.R.

Freitag, 27. März 2015

verschollene worte

verschollene worte mäandern
durch lebensfeindliches wortgeflecht

kehren gewandelt zurück
prallen auf geschlossene lider

zerrissen in nanosekunden
trudeln sie in meine träume

formen eine labile zukunft
verletzt von der gegenwart

schmiegen sich ins regenkleid
auf der suche nach trost

rufen leise deinen namen
auf der flucht vor gestern

doch als der tag beginnt
schiebt sich deine hand in meine

von licht begleitet
formen lippen neues leben

Jorge D.R.

Dienstag, 17. März 2015

"was die seele nährt"

... so heißt das letzte Gedicht von Monika Kafka,
einer Mentorin, von der ich so viel gelernt habe,
einer Frau, die ich verehrt habe,
obwohl ich sie nur über das Internet kannte.

Das Gedicht wurde auf ihrem Blog veröffentlicht:

was die seele nährt

Langsam schwindet die Trauer,
denn so viel Schönes bleibt,
für immer.

Jorge D.R.

Dienstag, 17. Februar 2015

wandel

schwere
im gestern
zurücklassen

leichtigkeit
im heute
genießen

leben
zum morgen
weiterblättern

nur so
bleibt die zeit
auf unserer seite

Jorge D.R.

Sonntag, 8. Februar 2015

der wind

über die rockies
sinkt der abend
im westen geht
eine wolke weg
ich treffe den wind
der im heute spielt
werfe deine worte
hoch ins blau
fühle den hauch
der hoffnung trägt

sie nennen ihn chinook
das ist der wind
der den winter nicht kennt

Jorge D.R.

Mittwoch, 4. Februar 2015

trotz alldem

immer wieder
dieses wundern
über den frieden um dich
auch wenn

wolken schneller ziehn
stimmen schriller singen
ängste lauter schreien
hoffnungen leiser klingen
freuden seltner fliegen
zweifel heißer brennen
tage dunkler tönen
augen weniger lachen
lügen heller blenden

trotz alldem
immer wieder
dieses staunen
über die ruhe in dir

Jorge D.R.

Dienstag, 27. Januar 2015

Sonntag, 4. Januar 2015

damals

das land unserer erinnerung
erzählt geschichten
die überlebt haben

ein weicher wind
hebt uns sanft
aus dem vergessen

spielt die melodie
an der weggabelung
wo wir das leben trafen

aus den furchen der nacht
fliest leises licht
an die uferkante des glücks

weißflockig tropft
von tränennahen wimpern
der regen

gemeinsam
buchstabieren wir
das wort sehnsucht

Jorge D.R.