Dienstag, 28. Mai 2013

sommernacht

von oben fällt zeit
auf einsame gedanken
legt tröstend vergessen
über einen langen tag

aus der tiefe des raumes
füllen klänge mein ohr
mit worten die tragen
über risse der erinnerung

durch das funkeln der sterne
fällt licht in meine augen
spiegelt wieder hoffnung
in eine wunde seele

mit den schatten der nacht
spielen meine träume
bauen neues leben
für einen anderen morgen

unter sicheren schritten
zerbrechen ängste von gestern
geben den weg frei zu dir
wo sonst sollte heimat sein


Jorge D.R.

Montag, 27. Mai 2013

Replik an eine Künstlerin

Noch einmal lese ich dein Gedicht,
nehme mir ein Blatt weißes Papier,
spitze meinen Bleistiftstummel,
lege den Radierer neben mich.

Dann versuche ich,
die Landschaft zu  fassen,
den Himmel zu malen,
über die Kluft zu springen,
einen Film zu schneiden,
Segel zu setzen,
Töne zu formen,
deinen Herzschlag zu hören.

Aber aus mir selbst kommt nichts.
Warum nicht, liebe Freundin?
Ich habe doch alles richtig gemacht!

Ach, eigentlich weiß ich es:
Weil ich ein Handwerker bin
und du die Künstlerin.

Jetzt gehe ich Sterne zählen.
Die sind in meinen Träumen
heller als anderswo.

Jorge D.R.

Dienstag, 21. Mai 2013

überall

gedanken im wind
treiben lassen
ins blaue hinein
von sorgen befreit
deiner melodie lauschen
denn überall
bist du


Jorge D.R.

Samstag, 11. Mai 2013

herzschlag

endlich flüchten aus
schattengrauen worten
diese ewige trauer
in tiefe wasser versenken
dunkle wolken
ins vergessen schieben

mit allem mut
über bruchkanten springen
in harter arbeit
den grenzstein kippen
im zerbrochenen spiegel
dein gesicht wieder suchen

leichte momente
auf die schwingen legen
dem östlichen licht
entgegen fliegen
mit deinem herzschlag
als orientierung


Jorge D.R.