Freitag, 2. September 2011

Erläuterung

Wenn Lyrik gut ist, spricht sie für sich und muss nicht groß interpretiert werden. Zu dem Gedicht "die hilfe" möchte ich
 Euch aber gern ein paar Dinge erklären, weil ich bei diesem Thema besonders schmerzlich empfunden habe, welch schmaler Kommunikationskanal das Internet eigentlich ist. Viel lieber würde ich mit euch reden. Denn ich habe diese Zeilen aus einem ganz starken Gefühl der Ohnmacht heraus geschrieben.

In meinem Berufsleben habe ich sehr viel mit Jugendlichen zu tun gehabt, vor allem mit jungen Männern - auch problematischen. Das hat mir immer Spaß gemacht, und ich denke - ihnen auch. Es ist nämlich nicht schwierig, auch coole Halbstarke zu beeindrucken, wenn man bei 1,86m Körpergröße ein guter Allroundsportler ist, sich in Computertechnik und Internet auskennt und - das ist das Entscheidende - die jungen Menschen spüren, dass man sie gern hat.

Vor diesem Hintergrund könnt Ihr Euch vorstellen, wie betroffen ich war, als ich im kanadischen Fernsehen einen Video von den Unruhen in London sah, in dem drei junge Männer einem anderen Jugendlichen, der in der Ecke lag, auf die Beine halfen. In der ersten Sekunde dachte ich wirklich, sie wollen ihm helfen. Doch dann haben zwei den Gleichaltrigen ausgeraubt und der Dritte hat es gefilmt.

In den Medien geht bei solchen Fällen immer ein großes Geschrei los ( siehe auch  Dominik Brunner, gestorben auf einem Münchner S-Bahnhof ), und die Politiker kündigen schärfere Gesetze an. Dabei müsste es nur mehr Menschen geben wie den Besitzer des kleinen Berliner Buchladens in dem ARD-Fernsehfilm "Zivilcourage". ( Kann ich Euch nur wärmstens empfehlen! )

Weil mich das Thema immer noch so beschäftigt, habe ich versucht, es lyrisch zu verarbeiten. Irgendwie halt.

Jorge D.R.

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