Downtown Long Beach, California macht einen guten Eindruck auf uns. Schöne Gebäude, saubere Straßen. Die
Metrostationen sinnvoll und einfallsreich gestaltet. Überall Fahrradständer - wahre Kunstwerke, an denen man sein Stahlross sicher befestigen kann. Zum Teil auf die Geschäfte abgestimmt, vor denen sie stehen. Wenn dann allerdings vor dem Blumenladen eine große Eistüte aus Stahl steht, und man den alten Schriftzug der ehemaligen Eisdiele erkennt, muss man schon schmunzeln. Unser Motel lag etwas außerhalb in einer nicht so vertrauenerweckenden Gegend. Aber es hatte gute Referenzen bekommen und war preisgünstig. Auf unserer Wanderung zum Starbucks Café stellten wir fest: 50% der Menschen schwarz, 30% Latino, 15% gelb, 5% weiß. Jedes dritte Geschäft war ein Friseurladen. Unser Zimmer lag direkt an dem zirka 2,40 Meter hohen, automatischen Stahltor. Durch die Vorhänge unseres geöffneten Fensters konnten wir am Abend die drei Kinder beobachten. Der Achtjährige gab dem Sechsjährigen Anleitung, wie er über das mit scharfen Spitzen versehene Tor zu kettern habe. Und der Kleine schaffte es tatsächlich - herein und wieder hinaus. Wir waren perplex. Unser Gedanke war der gleiche:"Früh übt sich (wer ein Bandido werden will)" Dass es die vierjährige Schwester der beiden Jungs noch nicht schaffte, war kein Trost für uns. Ach so ja - wir haben dennoch gut geschlafen.
Jorge D.R.
Unter dem obigen Titel werde ich euch auch in Zukunft ein paar Geschichten erzählen. Randnotizen. Momentaufnahmen aus einem großartigen und zugleich widersprüchlichem Land. Nichts von großer Politik. Kleine Geschichten, aufgelesen vom Straßenrand oder im Starbucks Café. Sie passen nicht zusammen, sind so widersprüchlich wie das Land. Man ist versucht die falschen Schlüsse zu ziehen. Vielleicht sollte man gar keine mehr ziehen. Denn wenn man als Deutscher durch dieses Land reist, ist man immer wieder verblüfft oder beeindruckt, verstört oder begeistert.
Tolle Beschreibung!
AntwortenLöschenMutig seid ihr ja ohnehin!
..grüßt dich/euch Monika