Sonntag, 6. November 2011

Augenblicke in Amerika

Freeways
Das Straßensystem in Südkalifornien zwischen Los Angeles und San Diego ist eine erstaunliche Sache. Die Freeways
sind bis zu zwölf Spuren breit ( 12 ! - in einer Richtung ! ) Auf schlanken Säulen ruhend, elegant geschwungen in bis zu vier ( 4 ! ) Ebenen übereinander gehen die Straßen kreuzungsfrei ineinander über. Hervorragende Beschilderungen lassen auch den Fremden sich schnell zurecht finden. An Auffahrten mit hohem Verkehrsaufkommen regeln Ampeln die Zufahrt. Unter dem Signal ist dann zu lesen, wieviele Fahrzeuge in der Grünphase passieren dürfen (im Schnitt zwischen zwei und drei). Innerhalb der Städte gibt es ganz links meist eine schnelle Spur, die "carpool" genannt wird. Dort dürfen nur Autos fahren, die mindestens zwei Insassen haben. Meist bewegt sich der Verkehr zwischen 90 und 110 Kilometer pro Stunde. Es darf rechts überholt werden. Das ist für Deutsche gewöhnungsbedürftig. Lückenspringer gibt es selten. Durch die sehr vorausschauende Fahrweise gibt es ganz selten "Stop and Go". Der Verkehr fließt. Die Polizei ist kaum präsent. Und in drei Wochen haben wir einen einzigen Unfall mit offensichtlich geringem Blechschaden gesehen!

Wenn man diese im ständigen Fluss befindlichen Automassen beobachtet, stellt man sich unwillkürlich zwei Fragen.
1) Wie kann so etwas funktionieren?
2) Wie lange kann so etwas noch gut gehen?

Jorge D.R.

Unter dem obigen Titel werde ich euch auch in Zukunft ein paar Geschichten erzählen. Randnotizen. Momentaufnahmen aus einem großartigen und zugleich widersprüchlichem Land. Nichts von großer Politik. Kleine Geschichten, aufgelesen vom Straßenrand oder im Starbucks Café. Sie passen nicht zusammen, sind so widersprüchlich wie das Land. Man ist versucht die falschen Schlüsse zu ziehen. Vielleicht sollte man gar keine mehr ziehen. Denn wenn man als Deutscher durch dieses Land reist, ist man immer wieder verblüfft oder beeindruckt, verstört oder begeistert.

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