Freitag, 27. März 2015

verschollene worte

verschollene worte mäandern
durch lebensfeindliches wortgeflecht

kehren gewandelt zurück
prallen auf geschlossene lider

zerrissen in nanosekunden
trudeln sie in meine träume

formen eine labile zukunft
verletzt von der gegenwart

schmiegen sich ins regenkleid
auf der suche nach trost

rufen leise deinen namen
auf der flucht vor gestern

doch als der tag beginnt
schiebt sich deine hand in meine

von licht begleitet
formen lippen neues leben

Jorge D.R.

Dienstag, 17. März 2015

"was die seele nährt"

... so heißt das letzte Gedicht von Monika Kafka,
einer Mentorin, von der ich so viel gelernt habe,
einer Frau, die ich verehrt habe,
obwohl ich sie nur über das Internet kannte.

Das Gedicht wurde auf ihrem Blog veröffentlicht:

was die seele nährt

Langsam schwindet die Trauer,
denn so viel Schönes bleibt,
für immer.

Jorge D.R.

Dienstag, 17. Februar 2015

wandel

schwere
im gestern
zurücklassen

leichtigkeit
im heute
genießen

leben
zum morgen
weiterblättern

nur so
bleibt die zeit
auf unserer seite

Jorge D.R.

Sonntag, 8. Februar 2015

der wind

über die rockies
sinkt der abend
im westen geht
eine wolke weg
ich treffe den wind
der im heute spielt
werfe deine worte
hoch ins blau
fühle den hauch
der hoffnung trägt

sie nennen ihn chinook
das ist der wind
der den winter nicht kennt

Jorge D.R.

Mittwoch, 4. Februar 2015

trotz alldem

immer wieder
dieses wundern
über den frieden um dich
auch wenn

wolken schneller ziehn
stimmen schriller singen
ängste lauter schreien
hoffnungen leiser klingen
freuden seltner fliegen
zweifel heißer brennen
tage dunkler tönen
augen weniger lachen
lügen heller blenden

trotz alldem
immer wieder
dieses staunen
über die ruhe in dir

Jorge D.R.

Dienstag, 27. Januar 2015

Sonntag, 4. Januar 2015

damals

das land unserer erinnerung
erzählt geschichten
die überlebt haben

ein weicher wind
hebt uns sanft
aus dem vergessen

spielt die melodie
an der weggabelung
wo wir das leben trafen

aus den furchen der nacht
fliest leises licht
an die uferkante des glücks

weißflockig tropft
von tränennahen wimpern
der regen

gemeinsam
buchstabieren wir
das wort sehnsucht

Jorge D.R.

Samstag, 27. Dezember 2014

Am Rande des Jahres

Meine Seele träumt
am Rande der Nacht.

Meine Augen blinzeln
am Rande des Rotweinglases.

Meine Finger tippen
am Rande der Wachheit.

Meine Kobolde wandeln
am Rande der Frechheit.

Meine Worte darben
am Rande des Könnens.

Mein Wille versteckt sich
am Rande des Schlafs.

Leise fällt mein Gedicht
über den Rand des Jahres.

Jorge D.R.

Montag, 15. Dezember 2014

Einen schönen Advent

Ein neues Gedicht habe ich nicht geschrieben, aber eine Adventsgeschichte.
Sie heißt Einen schönen Advent

Samstag, 1. November 2014

unbegreiflich

mischst dich in wirre gedanken
unbemerkt

rufst mich aus grellen träumen
unerkannt

erinnerst mich an vergangenes glück
unbeirrbar

holst mich aus sandiger spur
unbeschwert

treibst mich aus alten schmerzen
unbedingt

umarmst mich an kalten tagen
unbehaust

tröstest mich bei tiefen wolken
unbegrenzt

beglückst mich mit tausend sonnen
unbeschreiblich

liebst mich immer wieder neu
unbegreiflich

Jorge D.R.