Samstag, 28. November 2009

Alter

Leer das alte Gartenhaus.
Im Teich keine Bilder mehr.
Die rostige Laterne flackert.
Das Schild am Tor unlesbar.

Der Novemberwind scheucht
auch dieses Jahr hinweg,
ins Reich des Vergessens,
wo es kein Zurück mehr gibt.

Tief drinnen war er ein Wanderer
beharrlich und ohne Angst.
Warum nur nahm er immer
den langen Weg nach nirgendwo?

Grüble nicht darüber nach.
Er braucht keine Wegweiser mehr.
In seiner Welt ohne Horizonte
wird immer Frühling sein.

Höre auf die Geräusche der
umgeschlagenen Kalenderblätter
und öffne die Tür, wenn er klopft
denn du hast ihn geliebt.

Jorge D.R.

4 Kommentare:

  1. Lieber Jorge D.R.

    den langen Weg nach nirgendwo ... nehmen wir den nicht alle? Stellen wir nicht alle irgendwann fest, dass wir irgendwo im nirgendwo gelandet sind?

    Wünsch dir einen wunderschönen Tag
    Liebe Grüsse
    Brigitte

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  2. Lieber Jorge!

    Ein ausdrucksstarker Text ist dir da gelungen! Vielleicht sind wir in dieser Jahreszeit mit einem besonderen Bewusstsein beim Schreiben...

    Ich wünsche dir eine schöne Adventszeit und hoffe doch sehr, dass du das eine oder andere Plätzchen genießen darfst zum Kaffee.

    LG - Donna

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  3. Hallo Jorge
    nahm er denn wirklich den Weg nach nirgendwo?
    wenn ja dann sicher mit dem Gedanken das der Weg das Ziel sein würde????grübel....

    Nun, selbst das Reich des Vergessens birgt in sich eine eigene Welt...wie unsere Träume und Gefühle auch eigene ganz individuelle Welten in sich bergen...

    ich wünsche dem lyr.ich viele offene Türen
    und das Gefühl angekommen zu sein

    Sternenstaub und Licht
    sendet dir Sterntalerchen

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  4. Ein Text so recht für den November, an dessen Anfang ja Halloween steht. An dem Tag wird in manchen Kulturen am Grab der Ahnen ein Mahl gefeiert, bei dem man den Verstorbenen ganz nahe sein will.

    Liebe Grüße
    Helmut

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